Die Vergangenheit liegt bereits hinter uns und wir können sie nicht mehr ändern. Und dennoch halten wir oft an ihr fest und können sie nicht mehr loslassen.
Meist sind es unangenehme Erfahrungen, welche sich immer wieder den Weg zurück in unser Gedächtnis bahnen und sich in einer Dauerschleife wiederholen. Wollen wir die Vergangenheit nicht ruhen lassen, dann verhindern wir unser eigenes Glück und verpassen die Schönheit eines jeden Moments. Im Grunde geht es darum, dass alles Bekannte bereits tot ist und alles Unbekannte lebendig. Sich ans Bekannte zu klammern heißt, sich ans Tote zu klammern. Dies äußert sich in Unzufriedenheit, Sinnlosigkeit und Frustation. Wenn wir denken, dass uns durch einen Mitmenschen ein Unglück widerfahren ist, dann machen wir dieser Person über viele Jahre hindurch Vorwürfe. Menschen, welche nachtragend sind, haben eigentlich nur ein Problem: Sie sind in den Erlebnissen der Vergangenheit gefangen und wollen nicht sehen, dass diese Erlebnisse vorbei sind und auf den Friedhof gehören. Wollen wir in einem Grab leben oder wollen wir doch lieber lebendig sein? Warum schleppen wir tote Last mit uns herum anstatt in das lebendige, freudige Dasein einzutreten, welches uns in jedem Augenblick erwartet? Ein weiser Mensch lässt die Vergangenheit in jedem Moment los und geht wie neugeboren in die Zukunft. Für ihn ist die Gegenwart eine ständige Transformation, eine Wiedergeburt, eine Auferstehung. Dann befindet er sich wieder in der Unschuld, welche unser aller Natur ist. Niemand wird anders als unschuldig geboren. Je mehr wir erkennen, dass die Vergangenheit korrumpiert, desto mehr finden wir zurück zu einem ganz einfachen, klaren Leben.