Die Einfachheit des Lebens

Um in die Einfachheit des Lebens zu kommen, bedarf es einer starken Wachheit. In diesem Bewusstsein lösen sich alle Versprechungen, Zukunftsprogramme und Lebensfantasien des Egos auf.

Wenn wir zu uns selbst zurückkehren, werden wir zu einem geschlossenen Kreis von Bewusstsein. Jeder Augenblick wird ewig  und wir sind hellwach und bewusst. In dieser höchsten Wahrheit, in dieser Bewusstheit, gibt es kein egoistisches Selbst, sondern nur ein einfaches Existieren, ein einfaches Sein. Die Einfachheit des Lebens stellt sich durch dieses Bewusstsein ein. Einfachheit heißt jedoch nicht, ein Lendentuch zu tragen, ein Bettler zu werden und in Armut zu leben, sondern diese Unkompliziertheit stellt sich ein, wenn wir zu einem bloßen Da-Sein gelangt sind, in dem kein Ich existiert. Je einfacher unser Leben wird, desto demütiger werden wir. Dabei geht es nicht darum, dass wir Unterwürfigkeit praktizieren, denn eine praktizierte Einfachheit kann niemals echte Einfachheit sein. Alle praktizierte Demut, wie sie dem Gläubigen in den Kirchentraditionen nahegelegt wird,  basiert lediglich auf einem versteckten Ego. Wenn wir jedoch bewusst sein können, beginnt uns die Wahrheit zu durchströmen und das Ego löst sich auf. Praktizieren wir jedoch eine gegen das Ego gesetzte Demut, bleiben wir weiter in dem Ego verhaftet. Das Ego wird dadurch nur subtiler, gefährlicher und raffinierter. Die Demut,  von der wir hier reden, ist die Abwesenheit des Egos und kein Gegenstück dazu. Wenn wir soweit gekommen sind und erkannt haben, dass da eigentlich kein Ego ist, dann stellt sich Schlichtheit und Demut ein, welche uns ganz einfach durchströmt. In diesem Zustand erhalten wir alles, was wir für ein Leben in Liebe und Freiheit benötigen.

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