Gesellschaftliche Regeln scheinen für die Menschen ein grundlegendes Bedürfnis zu sein. Jedoch hat noch keine Gesellschaft dem Menschen geholfen, sich selbst zu verwirklichen.
Vergleicht man die Existenz aller Wesen auf unserer Erde, so ist es nur der Mensch, der Regeln benötigt. Weder Tiere noch Pflanzen benötigen irgendwelche Regeln oder Vorschriften, um hier leben zu können. Zuerst müssen wir verstehen, dass Regeln etwas Künstliches sind. Der Grund dafür, dass Menschen sie benötigen, liegt darin, dass er zwar die Ebene der Tiere hinter sich gelassen hat, aber dennoch sein Menschsein nicht gänzlich verwirklicht hat. Er befindet sich somit in einem Zwischenzustand, sozusagen im Nirgendwo, welches ihm chaotisch erscheint. Um dieses Chaos zu kontrollieren, schafft er Einrichtungen wie Religionen, Staaten, Gerichte, Polizei oder Militär und gibt diesen Gewalten eine ungeheure Macht. Tiere hingegen kommen vollkommen ohne jegliche Regeln aus, ohne Verfassungen, Gesetze oder Gerichte. Und wenn der Mensch erst einmal wahrhaft Mensch geworden ist – nicht nur dem Namen nach, sondern auch tatsächlich in seinem Bewusstsein – wird er auch keine Regeln mehr benötigen. In der Geschichte gab es immer wieder einige wenige Menschen wie Sokrates, Zarathustra oder Bodhidharma, welche hoch entwickelt waren und somit keine Regeln mehr benötigten. Sie waren wach genug, um sich nicht permanent von anderen bedroht zu fühlen und um niemandem einen Schaden zuzufügen.
Durch die Implementierung von den zuvor aufgeführten Staatsgewalten wird die Problematik immer komplexer, da durch den Einfluss, den sie mittlerweile erreicht haben, sie sehr mächtig geworden sind. Wie sonst sollten sie auch den Menschen kontrollieren und regelrecht versklaven? Durch ihre Macht wollen diese Gewalten ihre Interessen natürlich nicht aufgeben, denn sie möchten nicht, dass der Mensch sich weiterentwickelt. Je mehr wir jedoch als einzelne Menschen unseren eigenen, individuellen Weg gehen und uns nicht innerlich von den Regeln der Gesellschaft abhängig machen, desto mehr löst sich die Gesellschaft mit all ihren erschaffenen und mittlerweile erstarrten Normen auf. Nur dann leben wir ein Leben in gegenseitiger Achtung und Rücksicht und gelangen zu wirklicher Freiheit, Glück und Frieden.
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