Ist es sinnvoll, Kompromisse zu machen?

Kompromiss kommt von dem lateinischen compromittere und bedeutet, sich gegenseitig etwas zu versprechen, in etwas überein zu kommen oder die Entscheidung einem Schiedsrichter zu überlassen. 

Er ist also eine Form der Entscheidungsfindung, die gekennzeichnet ist durch gegenseitiges Nachgeben. In unserem Alltag haben Kompromisse durchaus ihre Berechtigung, wenn es um Aufgabenverteilung oder die Organisation von Projekten geht. Alle Kompromisse, die sich jedoch gegen das Wesen richten, das wir in Wahrheit sind, haben keine Daseins-Berechtigung.

Kompromisse werden heutzutage in vielen Bereichen unseres Lebens gesucht und werden überall dort angewandt, wo Menschen oder Parteien Unterschiedliches wollen und beides auf Anhieb nicht miteinander vereinbar ist. Gerade für Demokratien ist es ganz typisch, dass sie Kompromisse eingehen, aber stellt sich dadurch auch Frieden ein? Die Antwort lautet nein, denn sie sind oftmals nichts anderes als ein Wegrennen vor dem eigenen Selbst und tragen nur zu dessen Unterdrückung bei. Immer dann, wenn wir beigeben und nicht auf unsere eigenen Erkenntnisse vertrauen, leben wir das Leben von anderen und sind nicht mehr in unserer eigenen Kraft. Man tut etwas "um des lieben Friedens willen", welcher eigentlich gar keiner ist. Damit werden wir zum Spielball der Gesellschaft und haben in Wahrheit überhaupt nichts gewonnen, sondern nur verloren. Der Schlüssel hierzu liegt darin, dass wir uns erst selbst begegnen und eine Beziehung zu unserem eigenen Selbst aufbauen, denn das macht jegliche Kompromisse überflüssig.  Das Selbst kennt keine Kompromisse und kann nur authentisch in sich ruhen, wenn der Kontakt zu ihm an erster Stelle in unserem Leben steht. In diesem erhöhten Bewusstsein lösen sich alle Selbstzweifel und Bedürftigkeiten auf. Wir sind nicht mehr manipulierbar für die Wünsche anderer sondern sagen bewusst ja zu unserer Unvollkommenheit auf dieser irdischen Ebene. Nur so erfahren wir wahre Freude und leben ein freies und erfülltes Leben.

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