Geschichte passiert einfach und deshalb können wir kaum aus ihr lernen.
In unseren Schulen legen wir der jungen Generation nahe, dass man aus den Fehlern der Geschichte, vor allem aus derjenigen Deutschlands, lernen kann. Gerne sehen wir uns hierbei als Kulturnation, welche kurz nach dem 2. Weltkrieg eher wegsah und vergessen wollte, dass sich damals eines der größten Menschheitsverbrechen der Geschichte ereignete. Aber seit einigen Jahrzehnten gehört das Hinsehen auf diese unrühmliche Vergangenheit, welches vor allem an Jahres- und Gedenktagen ritualisiert wird, gewissermaßen zur Staatsräson. Aber lernen wir dadurch wirklich etwas und nimmt dadurch unsere eigene innere Gewalt ab? Die Antwort lautet nein. Dies liegt daran, dass kollektive Erfahrungen, welche ein einzelner Mensch nicht selbst durchlebt hat, nicht bis zur Selbsterkenntnis durchdringen. Vielleicht wäre es wünschenswert, wenn die Menschheit dazu in der Lage wäre, historische Geschehnisse zu verinnerlichen, in ihren genetischen Code zu integrieren, um somit ein für allemal gewalttätige Handlungen zu vermeiden. Obwohl jeder Mensch Teil einer langen Evolutionskette ist, ist das Wissen darüber alleine jedoch nicht handlungsbestimmend. Denn letztendlich kann jeder Mensch nur aus seinen eigenen Erfahrungen lernen. Wenn man einen Fehler und somit eine unangenehme Erfahrung gemacht hat, ist dabei eines entscheidend: Erkennen wir uns hierbei und nähern wir uns damit unserem höheren Selbst, oder ärgern wir uns lediglich und bleiben in unseren alten Ego-Gewohnheiten hängen? Nur durch die Verinnerlichung und Transformation unserer selbst gemachten Fehler und Erfahrungen steigen wir auf zu unendlichem Glück, Freude und Freiheit und alle innere und äußere Gewalt löst sich auf.
Kommentar schreiben