Über das Wesen der Angst

Alle Menschen kennen Ängste. Sie sind uns angeboren und haben in der menschlichen Evolution ihre Berechtigung, um das Überleben des Menschen in gefährlichen Situationen zu sichern.  

Allerdings ist Angst auch dazu in der Lage, die persönliche Entwicklung und Bewusstseinswerdung zu behindern. Viele Regeln oder Verhaltensweisen basieren ausschließlich auf Angst, welche die unangenehme Eigenschaft hat, sich sehr schnell auszubreiten, wenn sie nicht hinterfragt wird. Leider tun dies nur sehr wenige Menschen, allein schon deshalb, weil es viel einfacher ist, mit dem großen Strom zu schwimmen, als selbstkritisch etwas in Frage zu stellen. Etymologisch hat Angst mit Enge zu tun und letztendlich geht es darum, sich aus dieser Enge zu befreien. Wenn wir uns traurig, einsam und verloren fühlen, befinden wir uns in einer Spirale aus Angst (Enge) und Depressionen, doch diese lässt sich überwinden. Wenn wir in die Stille gehen, für alles dankbar sind, was uns gegeben ist und uns mehr mit dem Geben als mit dem Nehmen beschäftigen dann lösen sich alle Verkrampfungen und der Atem kommt wieder ins Fließen. Unser Herz und Verstand können sich aus der selbst erschaffenen Enge lösen und wir kommen wieder mit uns selbst und anderen ins Reine. Zu Recht sagt der Volksmund: "Angst ist ein schlechter Ratgeber", denn wer in der damit verbundenen Enge verweilt, kann weder klar denken noch realistisch handeln.