Täuschung

Wir lieben die Täuschung und drücken dies auch oft aus mit Sätzen: Das darf doch nicht wahr sein..... ich möchte nicht enttäuscht werden und auch andere nicht enttäuschen. Wir glauben, dass die Wahrheit weh tut.

Ist das aber so? Was lässt uns so fest an Täuschungen festhalten? Leider untersuchen wir sehr selten, was Täuschung mit sich bringt, nämlich Angst und damit Leiden. Oft leben wir nach der Devise: Lieber das bisschen, was ich habe, als gar nichts. Gerade dieses Festhalten an Kleinigkeiten erhält die Täuschung am Leben.

Wie kann es zu so einer Lüge kommen? Der Verstand ist zum Speichern und Behalten von Wissen sehr wichtig, aber nur für Wissen im Beruf, jedoch nicht im Zwischenmenschlichen. Er kann nur eines: FESTHALTEN. Lösen und sein lassen kann er nicht, wenn wir das  auch noch so sehr wünschen. Je mehr wir Loslassen vom Verstand fordern, umso fester hält er, da er sonst nichts kann.

Wenn etwas im Leben zu Ende ist, ist der Verstand nicht mehr vonnöten, da bleibt ihm nur noch eines übrig - still sein. Dann tut nichts weh. Nur das ständige Agieren des Festhalters tut weh  - nicht die Tatsache, nicht die Wahrheit. Freiheit ist kein Ergebnis des Festhalters (Verstand), des sogenannten Erlösers, sondern es ist ein Innehalten, ein Stillsein des Verstandes nötig, damit Freiheit sein kann. Jede Ent-Täuschung bringt Freiheit. Freiheit ist da, wenn der Verstand sieht, dass nichts mehr da ist, woran er sich klammern kann.

Jeder wird reich beschenkt, wenn er frei ist und alles Alte sein lässt, egal ob es angenehm oder unangenehm war. Das Leben beschenkt uns jede Sekunde mit Neuem, Echtem. Also weg mit den alten Erinnerungen, damit Platz für das Neue -  das Leben in Hülle und Fülle - da ist.