Was ist Leiden? Jeder Mensch ist darin gefangen. Wie entsteht dieses Gefängnis?
Leiden ist ein Herumspazieren in den Gegensätzen - z. B. "ich mag dich - ich mag dich nicht" oder "ich kann dies oder den leiden oder nicht leiden", "mir gefällt dies oder mir gefällt es nicht". In diesen Gegensätzen spielt sich unser Alltag ab. Dafür oder dagegen zu sein ist für fast alle Menschen die einzig scheinbare Lösung. Aber ist dies tatsächlich so? Bringt dieses Agieren - was ja meist kein Handeln, sondern nur ein Weglaufen vor der Situation ist, eine Wandlung, Lösung oder Befreiung? Wir hoffen es und leiden weiter. Befreiung geschieht nur durch Seinlassen - d. h. nichts tun, nichts denken, nichts reden, nichts überlegen, sich nichts vorstellen, nicht nachdenken - also allein ein Negieren all dessen, was wir ununterbrochen glauben, tun zu müssen.
Nichts und niemand ist nötig zur Freiheit. Freiheit ist sofort da, wenn ich alles sein lasse, was ich weiß, kenne und denke.